Die beste Hilfe kommt vor der Katastrophe
Am 8. April sind sechs Monate vergangen, seit ein schweres Erdbeben in Pakistan mehr als 86.000 Menschenleben gefordert und 3,5 Millionen Menschen obdachlos gemacht hat. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) nimmt das Datum zum Anlass, um verstärkt auf die immense Bedeutung der Katastrophenvorsorge in der Region aufmerksam zu machen. Erdbeben, Überschwemmungen, Schlammlawinen – Pakistan wird besonders häufig von Naturgewalten getroffen. Das Land liegt in Südasien, dem Teil der Erde, in dem die Hälfte aller weltweiten Katastrophen passiert.
Wir müssen den Menschen Pakistans helfen, sich auf die häufig wiederkehrenden Katastrophen in ihrem Land vorzubereiten“, sagt Dr. Erhard Bauer, Leiter des DRK-Einsatzes in Pakistan. Das DRK konzentriert seine langfristige Hilfe im Erdbebengebiet deshalb auf den Ausbau der Katastrophenvorsorge und des Katastrophenmanagements. „Häufig passieren die Katastrophen in abgelegenen, unterentwickelten Regionen, in denen kaum Katastrophenschutz existiert und die Bevölkerung am verwundbarsten ist“, so Bauer. Den Pakistanischen Roten Halbmond darin zu unterstützen, seine Strukturen auszubauen, Freiwillige Kräfte auszubilden, Erste Hilfe-Kurse durchzuführen, Katastrophenlager zu errichten und den Blutspendedienst auszubauen gehört deswegen zu den wichtigsten Aufgaben des DRK in Pakistan.
Unterdessen zieht das DRK eine positive Bilanz seiner Nothilfe in Pakistan – eine zweite Todeswelle aufgrund von Seuchen und Kälte konnte verhindert werden. So hat das DRK unter anderem 11.112 winterfeste Familienzelte an die Überlebenden in höher gelegenen Gebieten verteilt und in neun Hilfsflügen Güter wie Schlafsäcke und Medikamente in die Erdbebenregion transportiert. In einer mobilen Gesundheitsstation in Muzaffarabad hat ein medizinisches DRK-Team bis heute mehr als 14.300 Patienten behandelt. Auf einer mobilen Trinkwasseranlage des DRK in Batagram produzieren Wasser- und Hygienespezialisten sauberes Wasser für die Bevölkerung. Das Team hat auch für die Hygieneaufklärung in der Bevölkerung und die Abfallentsorgung gesorgt und bisher 392 Latrinen und 67 Waschräume gebaut sowie Wasserleitungen – zum Beispiel von Schulen – repariert. Quelle: Pressedienst des DRK Generalsekretariats, Berlin