Zusätzliches Schutzzeichen verabschiedet
Die 29. Internationale Rotkreuz- und Rothalbmondkonferenz hat am 22. Juni 2006 ein weiteres Schutzzeichen neben dem Roten Kreuz und dem Roten Halbmond in die Statuten der Bewegung aufgenommen. Somit hat der Rote Kristall den gleichen Status wie das Rote Kreuz und der Rote Halbmond.
„Für das Deutsche Rote Kreuz (DRK) wird sich dadurch nichts ändern. Wir werden weiterhin das Rote Kreuz als Kennzeichen nutzen“, sagt DRK-Präsident Dr. Rudolf Seiters.
Das zusätzliche Schutzzeichen bringt eine umfassende und dauerhafte Lösung für die Emblemfrage. Es erscheint als roter Rahmen in Form eines auf einer Ecke stehenden Quadrats auf weißem Hintergrund. Das Symbol wurde gewählt, da es frei von jeder religiösen, politischen oder sonstigen Bedeutung ist.
Der Rote Kristall bietet als Schutzzeichen Sicherheit für Zivilpersonen und Hilfsarbeiter in Gebieten, wo das Rote Kreuz und/oder der Rote Halbmond nicht verwendet werden können. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) und die Internationale Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften (Föderation) können das neue Zeichen verwenden, werden aber, genau wie das DRK, weder Namen noch Embleme verändern.
Nachdem die Konferenz das neue Schutzzeichen in die Statuten der Bewegung aufgenommen hatte, hat das IKRK den Palästinensischen Roten Halbmond und die Israelische Hilfsgesellschaft Magen David Adom anerkannt. Die Föderation wird die beiden neuen Nationalen Gesellschaften aufnehmen. Dies ermöglicht es der Bewegung, besser in einer ihren wichtigsten Arbeitsgebiete zu helfen. Es öffnet auch die Tür für eine engere Kooperation der beiden Schwestergesellschaften Palästinensischer Roter Halbmond und Magen David
Adom.
Die Internationale Rotkreuz- und Rothalbmond-konferenz wurde einberufen, nachdem eine diplomatische Konferenz im Dezember 2005 das dritte Zusatzprotokoll zu den Genfer Konventionen verabschiedet hatte. Mit diesem Zusatzprotokoll wurde der Kristall als weiteres Schutzzeichen neben dem Roten Kreuz und dem Roten Halbmond geschaffen.
Teilnehmer der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmondkonferenz sind die nationalen Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften, das IKRK, die Föderation sowie die Vertragsstaaten der Genfer Konventionen. Insgesamt haben 178 nationale Gesellschaften und 148 Staaten teilgenommen. Quelle: Pressedienst des DRK Generalsekretariats, Berlin