Ein Leben für den Gesang
Die Besucherinnen und Besucher von „DRK-Kaffee-und-Kultur“ kennen sie gut: Marie-Thérèse Kübel ist immer dabei, wenn jeden dritten Freitag im Monat die Tür zur Kulturkate in Henstedt-Ulzburg geöffnet wird und der DRK-Ortsverein zum geselligen Nachmittag einlädt. Sie hilft Kaffee und Kuchen zu verteilen, spricht mit den Gästen. Bei den Faschingsveranstaltungen ist sie als Witzerzählerin beliebt und zu Weihnachten begleitet sie die schönen Weihnachtslieder auf dem Klavier. Eindrucksvoll sind auch ihre Beiträge bei den Sketchaufführungen, die stets im Oktober zur Aufführung kommen. Wenn sie als hyperaktive Hausfrau den ruhebedürftigen Ehemann auf die Palme und schließlich mit den Worten „Dann schrei mich nicht an!“ völlig aus der Fassung bringt, reißt es das Publikum von den Stühlen. Nun hat eben dieses Publikum erfahren, was hinter dem Multitalent steckt: Eine Künstlerin. Anlässlich der Kaffee-und-Kultur-Veranstaltung im Juli erzählte Marie-Thérèse Kübel von ihrem bewegten Leben und ihrer Karriere als Sängerin, die sie viele Jahre beim Chor des Norddeutschen Rundfunks war. Schon als Kind in Neuseeland hatte ihre Klavierlehrerin ihr Talent erkannt und sie ermutigt an Gesangswettbewerben teil zu nehmen. Dort gewann sie tatsächlich Preise und konnte sich so einen guten Gesangsunterricht leisten. Nach der Schule zog sie mit einem Opernquartett durch das Land und spielte an Schulen, später sang sie in der Neuseeländischen Oper im Chor. Nach Stationen in London und Gelsenkirchen verschlug es sie nach Hamburg. Das Vorsingen im Liebermann-Saal beim NDR als eine unter fünf Bewerberinnen war sehr spannend, die Gäste in der Kulturkate fieberten mit, als Marie-Thérèse Kübel davon berichtete. Es folgte ein Abriss ihrer Arbeit und Beispiele der Gesänge von CD. Viele unterschiedliche Musikrichtungen lernte sie im Laufe der Jahre kennen, viele aufregende Auftritte und Tourneen hat sie erlebt. Heute ist sie im Ruhestand, aber beileibe nicht ruhig. Sie reist viel, malt und arbeitet, zu aller Freude, für das Rote Kreuz. Bereits vor zwei Jahren stand eine Kaffee-und-Kultur-Veranstaltung unter dem Motto „Was bin ich?“, nun ist geplant, dieses Thema weiter zu führen. Vielleicht gibt es unter den Gästen noch jemanden, der gern über sein Leben und Wirken berichten möchte.