Vernunft und Vorsicht walten lassen beim Baden
„Das gilt auch, wenn das Gewässer durch Wasserretter abgesichert ist. Wasser zieht Kinder magisch an und nur ein Moment der Achtlosigkeit kann fatale Folgen haben“, so Paatz. „Ein Kind, das nicht schwimmen kann, geht im Wasser unter wie ein Stein. Auch Schwimmflügel und andere Schwimmhilfen helfen nur beim Schwimmen lernen, schützen aber nicht zuverlässig vor dem Ertrinken“. Eltern sollten sich bei der Aufsicht abwechseln, um selbst auch entspannen zu können. Für Bootstouren sind ohnmachtssichere Rettungswesten Pflicht.
Auch größere Kinder müssen auf Gefahren beim Baden aufmerksam gemacht werden. „Ein Trugschluss wäre zu glauben, dass das Seepferdchen oder Jugendschwimmabzeichen in Bronze Kinder zuverlässig vor dem Ertrinken schützen“, erklärt Paatz. Wichtig ist, den Kindern Regeln für den Spaß im und am Wasser zu geben. Dazu gehört: Andere nicht schubsen, sie untertauchen oder auf sie springen.
Selbst Erwachsene müssen sich unbedingt an gewisse Regeln halten: Nicht durch Wasserpflanzen, in der Nähe von fahrenden Booten, an Brücken, Buhnen oder technischen Anlagen schwimmen. Nicht ins Ungewisse springen, also z.B. nicht von Brücken oder Felsen in trübe Gewässer. Nicht mit vollem Bauch, unter Alkoholeinfluss oder ohne Abkühlung ins Wasser. Und: Längere Strecken immer mit anderen schwimmen, nie allein.
Immer weniger Kinder können richtig schwimmen. „Wenn ein neun- bis zehnjähriges Kind nicht sicher schwimmen kann – also auf dem Niveau des Jugendschwimmabzeichens, sollten Eltern aktiv werden und selbst mit dem Kind üben oder besser einen Schwimmkurs besuchen.“ Günstige Kurse bietet die Wasserwacht in vielen Städten an.
Die DRK-Wasserwacht leistet mit 75.000 ehrenamtlichen Einsatzkräften rund 50 Prozent aller Wasserrettungseinsätze in Deutschland und rettet dabei jährlich über 250 Menschen vor dem Ertrinken.