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DRK-Sanitäter probten den Ernstfall

Auf dem Jugendzeltplatz Wittenborn sah man rot. Rot überall, wohin man sah, denn dort absolvierten am Wochenende über 60 Helfer des Deutschen Roten Kreuzes eine Katastrophenschutzübung. Mit dabei waren der DRK-Rettungsdienst Segeberg, freiwillige Helfer aus den DRK-Ortsvereinen Bad Segeberg, Kaltenkirchen, Bad Bramstedt und Henstedt-Ulzburg. Federführend der Leiter der Bereitschaft Florian Schroeder und als Gruppenführer Richard Hovorka, beide aus Henstedt-Ulzburg. Ziel dieser Übung war es, einen Behandlungsplatz für 25 verletzte Personen einzurichten und zu betreiben. „Normalerweise werden derartige Übungen in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr durchgeführt“ erklärt Richard Hovorka. „Meist enden diese Übungen aber mit der Bergung der Verletzten, und das ist der Zeitpunkt, an dem unsere Arbeit eigentlich erst richtig beginnt. Deshalb gibt es heute diese DRK-interne Veranstaltung.“ Schon am Morgen war man aufgebrochen und in Kolonne mit den beteiligten Fahrzeugen zum Übungsplatz in Wittenborn gefahren. Dort erfolgte der Aufbau des Behandlungsplatzes. Zur Versorgung der Teilnehmer hatte die DRK-Logistik-Gruppe aus Henstedt-Ulzburg ihre Feldküche mitgebracht und zur Stärkung gab es den beliebten Kukurruz-Topf, gegessen wurde in einem großen Zelt. Dann begann die eigentliche Übung. „Wir haben mehrere Szenarien vorbereitet“ so Richard Hovorka. „Mitglieder der Schulsanitätsdienste werden als Mimen eingesetzt und stellen Verletzte dar. Von verschiedenen Orten in Bad Bramstedt, etwa dem Theater, der Gemeindeverwaltung und der Feuerwehr werden sie mit Krankentransportwagen hierher geholt und von einem Arzt übernommen. Dieser sogenannte Sichtungsarzt stellt zunächst die Schwere der Verletzung fest und kategorisiert die Angekommenen. Je nach Verletzung wird dann im Ernstfall Kontakt mit den entsprechenden Krankenhäusern aufgenommen und die Verletzten nach einer ersten Versorgung dort hin gebracht. Bei einer Großschadenslage mit vielen Verletzten ist ein Behandlungsplatz, wie wir ihn hier aufgebaut haben, ein Puffer zu den Krankenhäusern.“ Richard Hovorka hat Erfahrung mit solchen Fällen, im Jahr 2011 war er in Bad Segeberg vor Ort, als in einem Jugendzeltlager der Noro-Virus ausbrach und mehr als 100 Kranke in Krankenhäuser eingeliefert werden mussten. „Neben der ersten Versorgung ist eine Dokumentation und reibungslose Organisation in so einer Situation besonders wichtig und muss deshalb eingeübt werden, schließlich stehen im Ernstfall alle unter einem gewissen Stress,“ weiß er. Auch Auszubildende des Segeberger DRK-Rettungsdienstes hatten dazu hier die beste Gelegenheit. Sie konnten ihr erworbenes Wissen unter Anleitung von Mentoren in der Praxis vertiefen. Nach fast 30 Stunden Einsatz konnten alle Beteiligten aus den gemachten Erfahrungen ein positives Ergebnis ziehen. „Alle Übungsziele wurden erreicht. Wer Lust hat, sich für andere Menschen einzusetzen ist bei uns genau an der richtigen Stelle, egal ob mit medizinisch-technischen oder eher organisatorisch-logistischen Interessen. Jeder findet bei uns seinen Platz,“ so Richard Hovorkas Fazit.